Milan Peschel hat sich nicht nur als Filmschauspieler in anspruchsvollen Dramen und populären Komödien einen Namengemacht, sondern er ist seit über 25 Jahrenauch ein profilierter Theaterschauspieler und -regisseur.
Der 1968 geborene Berliner absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Theatertischler an der Deutschen Staatsoper Berlin und arbeitete als Bühnentechniker an der Volksbühne, bevor er an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ ein Schauspielstudium aufnahm. Nach Engagements am Hans-Otto-Theater in Potsdam und an der Neuen Bühne Senftenberg war er von 1997 bis 2008 Ensemblemitglied der Berliner Volksbühne.
Parallel wirkte Milan Peschel in zahlreichen Fernseh- und Kinoproduktionen mit. So war er u.a. in Jo Baiers Fernsehfilm „Stauffenberg – 20. Juli 1944“ (2004) zu sehen. Dem Kinopublikum wurde er in der Hauptrolle von Robert Thalheims Tragikomödie NETTO (2005) bekannt, für die er erstmals eine Nominierung als Bester Darsteller beim Deutschen Filmpreis erhielt. Überzeugen konnte Peschel auch als LENZ in Thomas Imbachs gleichnamigem Film (2006), in der Episoden-Komödie SCHWARZE SCHAFE (2006, Regie: Oliver Rihs) sowie in Pepe Planitzers Berlinale-Beitrag ALLE ALLE (2007).
Ein Höhepunkt in Milan Peschels Kinoschaffen wurde schließlich Andreas Dresens Drama HALT AUF FREIER STRECKE (2011). Peschels eindringliches und schonungsloses Porträt eines an einem Hirntumor erkranktenFamilienvaters brachte ihm nicht nur das Lob der Kritiker, sondern im Folgejahr auch den Bayerischen Filmpreis und den Deutschen Filmpreis als Bester Hauptdarsteller. Spätestens durch seine erfolgreiche Zusammenarbeit 2011 mit Matthias Schweighöfer begann Milan Peschel, sich ein breites Publikum zu erobern. Nach einem Auftritt in Schweighöfers Regiedebüt WHAT A MAN folgte die große Rolle als verzweifelt-komischer Toto in SCHLUSSMACHER (2012), der durch eine Trennungsagentur die Nachricht vom Ende seiner Beziehung erfahren muss. Mit Schweighöfer als Regisseur arbeitete Peschel in den kommenden Jahren immer wieder zusammen, so in VATERFREUDEN (2014) und DER NANNY (2015). Auch in der Gangsterkomödie NICHT MEIN TAG (2013) von Peter Thorwarth und in IRRE SIND MÄNNLICH (2014, Regie: Anno Saul) war Milan Peschel zu sehen.
2016 war ein besonders breit gefächertes Jahr für Milan Peschel. Er war unter der Regie von Johannes Naber in der Kino-Neuauflage des Märchen-Klassikers „Das kalte Herz“ als keckes Glasmännchen zu sehen; in der Sozialparodie „Wir sind die Rosinskis“, einer frechen TV-Komödie um eine Unterschichtsfamilie, in Feo Aladags 1. Fernsehfilm „Der Andere – eine Familiengeschichte“ über das bewegende Schicksal eines jugendlichen Flüchtlings aus Mali, sowie in Philipp Stölzls Dreiteiler und Neuverfilmung von „Winnetou“ als legendärer Trapper-Zausel Sam Hawkins.
2017 und 2018 warteten ‚große‘ Figuren auf das Multitalent Milan Peschel: Wortwörtlich, als Scheinriese TurTur, ist er in Dennis Gansels aufwendiger Verfilmung des berühmten Jugendromans „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ zu sehen. Ebenfalls entführte er uns mit „Der Hauptmann“ in die letzten Tage des „Dritten Reichs“, großes Kino unter Hollywood-Regisseur Robert Schwentke, und erschien als Fiesling in „5 Freunde – Im Tal der Dinosaurier“, als Dreadlock-Hippie in der Kinokomödie „Unter deutschen Betten“ sowie in der Märchenverfilmung „Der Schweinehirt“ als Betrüger ‚Schief‘.
Ebenfalls hat Milan Peschel 2018 eine Hauptrolle in der neuen Kino-Trilogie von Til Schweiger „Klassentreffen“, einer waschechten Komödie über drei alte Freunde (Milan Peschel, Samuel Finzi, Til Schweiger) auf dem Weg zu einem Klassentreffen, die mit Mitte 40 das Erwachsenwerden noch einmal lernen müssen. Der 2. Teil ist für 2019 und der 3. Teil für 2020 geplant.
Neben allen Erfolgen vor der Kamera bleibt MilanPeschel seinen Theaterursprüngen treu. Regelmäßig sieht man ihn an der Volksbühne Berlin, am Maxim Gorki Theater oder am Hamburger Thalia Theater.Seit einigen Jahren ist er auch als Regisseur erfolgreich. Er inszenierte u.a. Tennessee Williams’ „Die Glasmenagerie“ und „Sein oder nicht sein“ am Maxim Gorki, „Juno und der Pfau“ von Sean O’Casey und „Der Freund krank“ von Nis-Momme Stockmann am Deutschen Theater, Erich Kästners Kinderklassiker „Pünktchen und Anton“ im Theater an der Parkaue in Berlin sowie drei weitere Inszenierungen in Hannover, Heidelberg und Bochum. Außerdem war Milan Peschel im Winter 2017/2018 als „Hauptmann von Köpenick“ am Deutschen Theater zu sehen sein, der ersten Neuinszenierung seit dem legendären Auftritt von Harald Juhnke 1996.
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Bildquelle: © „Max Sonnenschein“